Standpunkt der FDP Diepholz zum Allwetterbad

Planskizze der vom Rat der Stadt Diepholz mehrheitlich beschlossenen Variante 1 des Allwetterbades im Müntepark

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

bei der Entscheidung zum neuen Allwetterbad geht es um weitaus mehr als um die Frage“25 oder 50 Meter“. Es geht um die Frage, was sich die Stadt Diepholz heute, morgen und übermorgen leisten kann und was wir der jungen Generation an Schulden hinterlassen.

Bereits vor 15 Jahren beschäftigten wir uns intensiv mit Unterstützung einer Unternehmensberatung zur Zukunft unserer Bäder. Die Wasserfläche im Freibad völlig überdimensioniert in Relation zu den Besucherzahlen und eine unzureichende Wasserfläche im Hallenbad, so das Urteil der Fachberater. Die klare Empfehlung mündete in die 1-Standort-Variante.

Aus diesen Erkenntnissen wurde seinerzeit entschieden, beide Bäder mit geringem Aufwand so lange wie möglich weiter zu betreiben. Nur so war es über viele Jahre möglich, mit überschaubaren Kosten den Betrieb des Freibades mit dem großen 50-m-Becken bis heute zu erhalten.

Im März 2023 hat der Rat der Stadt Diepholz einstimmig die Planung eines modernen Allwetterbades an einem Standort -dem Müntepark- beschlossen. Viele Nutzergruppen der Bäder wurden im Vorfeld in die Planung einbezogen und befragt, später folgten noch weitere Beteiligungsformate.

Seit mehr als 2 Jahren suchen wir nun nach einer Lösung zu der Zukunft unserer Bäder in Diepholz, eine einvernehmliche Planungsgrundlage unter allen Beteiligten im laufenden Prozess war bekanntermaßen nicht zu erreichen.

Der FDP im Rat der Stadt Diepholz geht es darum, einer Vielzahl von Benutzergruppen ein ausgewogenes, ganzjähriges und nachhaltiges Angebot zu präsentieren. Zudem müssen wir die Erfahrungen anderer Bäder und von externen Fachleuten sehr ernst nehmen, die betonen, dass sich das Nutzerverhalten der Badegäste in der Vergangenheit gravierend verändert hat. Wir sprechen hier zum einen von den Investitionskosten und zum andern von den laufenden Betriebskosten. In das Bäderprojekt mit der Variante 1 zu investieren, führt uns an die absolute Belastungsgrenze. Mehrkosten von über 3 Mill. € bei der Investition in der Variante 2 mit weit höheren Betriebskosten über den geplanten Lebenszyklus von 30 Jahren auf fast 15 (!) Mill. € ist für uns nicht vertretbar. Die Verhältnismäßigkeit bei einer Nutzungsdauer von maximal 4 Monaten im Sommer eines Kalenderjahres ist nicht gegeben.

Wir tragen eine große Verantwortung für die Finanzen in der Stadt Diepholz, um auch in der Zukunft handlungsfähig zu bleiben, insbesondere mit Blick auf die kommenden Generationen. Eine Entscheidung in dieser großen Tragweite darf keinesfalls dazu führen, dass uns kommunale Aufsichtsbehörden vorschreiben, was die Stadt noch umsetzen darf und was nicht. Im hohen Maße wird es dann die freiwilligen Aufgaben treffen, z.B. im Bereich des Sports, der Kultur und andere Freizeiteinrichtungen, die das Leben in unserer Stadt liebenswert machen.

Das Allwetterbad in der geplanten Form der Variante 1 wird nach unserer Ansicht zu einer verbesserten Lebensqualität in unserer Stadt beitragen und damit zu einer höheren Besucherfrequenz führen.

Abschließend ein wichtiger Hinweis: Sollte die Variante 2 eine Mehrheit im Bürgerentscheid bekommen, dann muß diese umgesetzt werden, egal wie sich die Kosten gegebenenfalls im weiteren Planungsverlauf entwickeln! Der Rat hätte keine Chance mehr auf Kostensteigerungen zu reagieren. Ein finanzpolitischer Amoklauf mit möglicherweise gravierenden Folgen für die Zukunft unserer Stadt!

 Um es klar und deutlich abzuschließen:

 Wir sind davon überzeugt, heute “Nein“ zu sagen, um in der Zukunft häufiger “Ja“ sagen zu können.