Antrag Steckersolargeräte

Photovoltaik ist eine feine Sache. Man investiert einmal eine Summe X, hofft auf Sonne und erfreut sich an stetigen Erträgen. Also warum nicht einfach den eigenen Balkon zum Kraftwerk umwandeln, wie der vorliegende Antrag es fordert?
Der Vorteil von Steckersolargeräten ist, sie sind klein und auf die Produktion von Strom für den Eigenverbrauch ausgelegt.
Der Nachteil von Steckersolargeräten ist, sie sind klein und auf die Produktion von Strom für den Eigenverbrauch ausgelegt.
Auch Kleinstanlagen müssen beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister gemeldet werden – öffentliche Stellen, die bereits jetzt mit der Inbetriebnahme von wesentlich größeren Anlagen massiv überfordert sind.
Rechtlich legale Steckersolargeräte mit einer Leistung von höchstens 0,6 kwP produzieren nur wenig mehr als „Kriechstrom“ und auf eine vergütete Einspeisung in das öffentliche Stromnetz muss bei Inbetriebnahme des Geräts grundsätzlich verzichtet werden. Was dem Betreiber bleibt ist die Nutzung für den Eigenstromverbrauch.
Vergleicht man nun die Stromproduktion einer Photovoltaikanlage im Tagesverlauf mit dem Strombedarf eines typischen Haushalts fällt auf, dass diese beiden bemerkenswert schlecht zusammenpassen. Während der Meiste Solarstrom zwischen 11 Uhr morgens und 15 Uhr nachmittags zur Verfügung steht, erreicht der Verbrauch sein Hoch gegen 20 Uhr abends – und selbst wenn Stromproduktion und -verbrauch einmal zueinander passen sollten, so lässt sich mit der erzeugten Strommenge selbst bei optimalen Bedingungen kaum ein gängiges Haushaltsgerät betreiben. Um es bildlich darzustellen, die Leistung reicht weder zum Betrieb des Geschirrspülers, noch der Waschmaschine, noch des Staubsaugers, noch des Wasserkochers, und noch nicht einmal für den Fön.
Ende nächsten Monats gehen die letzten deutschen Atommeiler vom Netz – seit 2020 haben wir damit Kapazität zur Erzeugung von 69,4 Milliarden Kilowattstunden klimaneutralem Strom verloren. Das Wirtschaftsministerium will diesen Verlust u.a.
auch mit Steckersolargeräten verringern. Wer sich einmal die Mühe macht nachzurechnen, wie viele dieser Geräte man dazu bräuchte wird auf eine Anzahl von ca. 170 Mio. Stück kommen – mehr, wenn sie nicht in exakter Südrichtung installiert werden. In manchen Situationen ist es leider so, dass kleine Schritte eben nicht ans Ziel führen.
Um es einmal mit Robert Habeck zu sagen, „Das wird kein Blackout, wir haben halt bloß keinen Strom mehr.
Steckersolargeräte sind ein Gimmick für Technikbegeisterte und „Überzeugungstäter“. Der Nutzen in Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und Netzstabilität ist bestenfalls fraglich und somit auch nicht förderwürdig. Darüber hinaus würde ein enormer bürokratischer Aufwand auf die Verwaltung zukommen.

Die CDU/FDP Gruppe lehnt den Antrag daher ab.